Meine Werkstatt – Hier entsteht mein handgefertigter Schmuck

Meine Werkstatt – Hier entsteht mein handgefertigter Schmuck

Wenn ich morgens die Tür zu meiner Werkstatt öffne, liegt dieser ganz bestimmte Geruch in der Luft – eine Mischung aus Metall, Holz und konzentrierter Stille. Hier ist mein Rückzugsort, mein Arbeitsplatz, mein kleines Reich aus Werkzeugen, Ideen und Silberstaub.

Heute nehme ich dich mit auf eine kleine Werkstatttour. Du bekommst einen Blick hinter die Kulissen: Wo meine Schmuckstücke entstehen, mit welchen Werkzeugen ich arbeite und warum dieser Raum für mich so viel mehr ist als nur ein Arbeitsplatz.

Meine Goldschmiedewerkstatt

Meine Werkstatt liegt bei Pforzheim – der „Goldstadt“ in Baden-Württemberg. Es ist ein besonderer Ort für Schmuckschaffende: Hier gibt es kurze Wege zu Werkzeugmachern, Fassern und Polisseusen, und ich bekomme hochwertige Materialien direkt vor Ort. Diese Nähe zu traditionellem Handwerk und zu so vielen erfahrenen Menschen der Branche ist für mich ein echter Schatz.

Wenn man meine Werkstatt betritt, sieht man sofort, dass sie ihre eigene Geschichte erzählt. Viele meiner Werkzeuge stammen noch von meinen Eltern, die selbst als Goldschmiede gearbeitet haben. Zwischen neuen Geräten finden sich alte Stücke mit Patina, geerbte Zangen, kleine Schätze aus Pforzheimer Schmuckfirmen, und Vitrinen, die Geschichten flüstern – gesammelt aus aufgegebenen Werkstätten und Manufakturen der Region.

Mein Lieblingsstück ist eine alte Glasvitrine, die ich meinem Vater zu verdanken habe. In ihr bewahre ich nicht nur Werkzeuge auf, sondern auch Erinnerungen – kleine persönliche Gegenstände, die mich an ihn erinnern und mich jeden Tag begleiten.

Im Zentrum der Werkstatt steht mein Goldschmiedebrett – das eigentliche Herzstück meines kreativen Alltags. Hier entstehen all meine Schmuckstücke: vom ersten Feilen bis zum letzten Polieren. Es ist der Ort, an dem Ideen greifbar werden – mit viel Geduld, handwerklicher Präzision und einem Hauch Magie.

Die wichtigsten Werkzeuge

In einer Goldschmiedewerkstatt hat jedes Werkzeug seinen festen Platz – und seine ganz eigene Aufgabe. Mein zentraler Arbeitsplatz ist das Goldschmiedebrett, an dem alle meine Schmuckstücke entstehen. Es ist mehr als nur ein Stück Holz – es ist ein durchdachtes, ergonomisches Mini-Atelier für sich. Weil es so besonders ist, bekommt es bald einen eigenen Blogpost. Hier erzähle ich dir dann ausführlich, wie ich daran arbeite, wie es aufgebaut ist – und warum selbst das Silberstaub-Auffangsystem etwas Magisches hat.

Rund um mein Brett stehen verschiedene Maschinen und Geräte, die mich beim Arbeiten unterstützen: Eine Walze, um Blech und Draht in Form zu bringen, eine Standbohrmaschine, eine Spindelpresse, ein Ultraschallgerät für die Reinigung und ein Poliermotor für den letzten Glanz. In mehreren Schubladenschränken bewahre ich meine wichtigsten Werkzeuge auf – viele davon stammen noch aus alten Pforzheimer Schmuckfirmen oder direkt von meinen Eltern.

Einige meiner Werkzeuge sind für mich ganz besondere Begleiter:

🔨 Mein alter Schmiedehammer ist eines dieser Stücke, die Patina und Geschichte tragen. Mit ihm forme ich Metall – er liegt gut und vertraut in der Hand, und ich spüre bei jedem Schlag, wie viel Erfahrung in diesem Werkzeug steckt.

🪚 Mein Sägebogen ist ein echtes Erbstück. Er stammt von meinem Vater – vielleicht war er sogar schon davor in anderen Händen. Moderne Sägebögen gibt es viele, aber für mich ist dieser alte, etwas unperfekte genau richtig. Er hängt griffbereit rechts neben meinem Goldschmiedebrett, immer einsatzbereit, wenn ich feine Linien sägen will.

🔧 Meine Flachzange ist ebenfalls ein Geschenk meines Vaters. Ohne Kunststoffummantelung, schlicht und pur, aber sie liegt perfekt in meiner Hand. „Pass gut auf sie auf“, hat er damals gesagt – und das tue ich. Sie ist ein echtes Präzisionswerkzeug, mit dem ich Draht und Blech biegen kann, ohne Spuren zu hinterlassen.

✂️ Und dann gibt es da noch meine antike Blechschere, mit der ich hauptsächlich Blechlot zuschneide. Ich pflege sie regelmäßig, öle sie ab und zu – und hoffe, dass sie mir noch viele Jahre treue Dienste leistet.

Jedes dieser Werkzeuge trägt ein Stück Geschichte in sich. Sie erinnern mich daran, dass gutes Handwerk Zeit braucht – und dass man mit Hingabe und den richtigen Helfern aus einem einfachen Stück Silber ein echtes Unikat schaffen kann.

Ein Ort zum Arbeiten – und Wohlfühlen

Jeden Morgen, wenn ich meine Werkstatt betrete, freue ich mich aufs Neue über diesen besonderen Raum. Er ist über die Jahre gewachsen – Stück für Stück, Fund für Fund. Zu Beginn meiner Selbstständigkeit hatte ich mein Werkbrett noch mitten im Wohnzimmer stehen. Es sah zwar hübsch aus, aber wer das Goldschmiedehandwerk kennt, weiß: Es wird laut, es staubt, und manchmal riecht es auch ein bisschen nach Gas und Polierpaste. Heute bin ich froh, dafür meinen eigenen Raum zu haben – einen Ort, an dem ich ganz in meine Arbeit eintauchen kann.

Die Werkstatt ist durch eine kleine Wand unterteilt, in die ich antike Fenster eingebaut habe – ein Lieblingsdetail, das den Raum lichtdurchflutet und lebendig macht. Wo früher mal eine Sitzecke stand, thront jetzt eine Vitrine, die ich auf einem Flohmarkt entdeckt habe. Und nach und nach kamen alte Möbelstücke, Maschinen und Fundstücke aus anderen Werkstätten dazu. Alles zusammen ergibt einen Ort, der nicht nur praktisch, sondern auch gemütlich und inspirierend ist – mein persönlicher Rückzugsort.

Am liebsten arbeite ich hier in völliger Stille. Ohne Musik, ohne Ablenkung. Meine Entwürfe entstehen oft ganz klassisch am Schreibtisch – mit Stift und Papier. Aber manchmal spricht auch das Material zuerst: Ein Stück Silber, eine Form in Wachs oder ein besonderer Stein bringt eine Idee ins Rollen, die ich direkt umsetze.

Bevor ich abends gehe, räume ich mein Werkbrett gründlich auf. Das habe ich so in meiner Ausbildung gelernt – und inzwischen ist es fast ein kleines Ritual geworden. So wartet am nächsten Morgen ein aufgeräumter, einladender Platz auf mich, an dem ich direkt loslegen kann.

Natürlich gehört zur Selbstständigkeit noch viel mehr: Bestellungen bearbeiten, neue Produkte in meinen Onlineshop stellen, Mails beantworten und Märkte vorbereiten. Aber mein Herz schlägt eindeutig für die Werkstatt.

Inspiration finde ich überall – besonders draußen in der Natur, aber auch in meiner Heimatstadt Pforzheim. Hier entdecke ich in den Fachgeschäften neue Materialien, oder lasse mich bei Ausstellungen im Schmuckmuseum und im Technischen Museum von der Geschichte und Vielfalt des Goldschmiedehandwerks begeistern.

Was gerade auf meinem Werkbrett liegt

Aktuell arbeite ich an einer kleinen Serie von Einzelstücken – jedes davon ein Unikat, das in liebevoller Handarbeit entsteht. Jedes Stück bringt neue Herausforderungen mit sich und genau das liebe ich so an meinem Beruf: die Vielfalt, das Experimentieren, das Weiterdenken.

Im nächsten Blogartikel nehme ich dich dann mit an meinen wichtigsten Arbeitsplatz – mein Goldschmiedebrett. Ich zeige dir, wie es aufgebaut ist, welche Details es so besonders machen und warum dieser unscheinbare Ort für mich das Zentrum meiner kreativen Welt ist.

Ich hoffe, dir hat dieser kleine Einblick in meine Werkstatt gefallen. Für mich ist es ein ganz besonderer Ort – nicht nur, weil hier Schmuck entsteht, sondern weil hier auch Ideen wachsen, Fehler passieren, Lösungen gefunden werden, und jedes Stück seine eigene Geschichte beginnt.

Hast du Fragen zu meiner Werkstatt, meiner Arbeit oder gibt’s etwas, das du gern mal näher sehen würdest? Schreib’s mir gern in die Kommentare oder schick mir eine Nachricht. Ich freu mich auf den Austausch!

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