Mitsuro Hikime ist eine traditionelle japanische Technik zur Schmuckherstellung, die sich durch ihre einzigartigen, texturierten Oberflächen und geschwungenen Linien auszeichnet und als Beispiel für die subtile Schönheit und Eleganz japanischen Kunsthandwerks gilt.
Vor vielen Jahren lebte ich mit meiner Familie in Japan. Diese Zeit war äußerst prägend für mich und weckte meine Liebe zur japanischen Kunst und Kultur. Damals lernte ich viele neue Techniken und Handwerkskünste kennen, die mich bis heute inspirieren. Jahre später führte mich nun eine Reise zurück in mein Lieblingsland Japan. Natürlich wollte ich diese Gelegenheit nutzen, um mich als Goldschmiedemeisterin und Schmuckdesignerin weiterzuentwickeln.
Schon öfter hatte ich von Mitsuro Hikime gehört, einer alten japanischen Wachstechnik, mit der man durch manuelles Bearbeiten wunderschöne Schmuckstücke erstellen kann. Nach eingehender Recherche fand ich die Top-Adresse, um diese Technik zu erlernen: die Firma Tomoyas & Company. Sie setzt sich seit 1972 zum Ziel, individuellen Kunstschmuck zu gestalten und gibt ihr altes Wissen an Studenten weiter.
Die Ursprünge von Mitsuro Hikime reichen weit in die japanische Geschichte zurück. Diese Technik wurde ursprünglich von buddhistischen Mönchen entwickelt und zur Herstellung von dekorativen Objekten und rituellen Gegenständen verwendet. Der Name "Mitsuro" bedeutet wörtlich "wachsartig", was auf die Hauptkomponente des Verfahrens hinweist, und "Hikime" bedeutet "gezogene Linien". Zusammen bezieht sich Mitsuro Hikime also auf eine Technik, bei der mit wachsartigen Materialien gearbeitet wird, um gezogene Linien und Texturen zu erzeugen. Heute wird Mitsuro Hikime nicht nur in Japan, sondern auch weltweit von Schmuckkünstlern und -designern geschätzt. Die Technik wird in Workshops und Kursen gelehrt, um das Erbe dieser traditionellen Handwerkskunst zu bewahren und weiterzugeben.
In der japanischen Goldschmiedewerkstatt in der Nähe von Tokyo lernte ich, wie Mitsuro Hikime Wachs aus reinem Bienenwachs und Kiefernwachs hergestellt wird. Anders als minderwertige Mitsuro Hikime Wachse, die man im Internet findet, enthält dieses Wachs kein Paraffin oder andere Beimengungen. Nach dem Erwärmen wird das Wachs bearbeitet, indem es gedehnt, gedreht und gezogen wird, um die charakteristischen Linien und Texturen zu erzeugen. Dieser Schritt erfordert großes Geschick und Erfahrung, da das Wachs eine bestimmte Konsistenz haben muss, um die gewünschten Effekte zu erzielen.
In meinen Schmuckkollektionen arbeite ich häufig mit Juwelier-Feilwachsen, die meist synthetisch und hart sind, damit man sie gut feilen und bearbeiten kann. Im Gegensatz dazu ist Mitsuro Hikime Wachs so weich, dass es nur durch die Wärme der Hände bearbeitet werden kann.
Durch das Kneten, Dehnen und Ziehen erhält das Mitsuro Hikime Wachs eine organische Struktur, die an Holzmaserungen oder Wasserwellen erinnert. Deshalb habe ich meine Schmuckstücke auch nach diesen japanischen Begriffen benannt. Wenn die fließenden Linien und Muster im Wachs entstehen, ist es, als ob das Material lebendig wird. Das Resultat sind einzigartige Strukturen und Muster, die zu Ringen, Armreifen, Anhängern und Ohrringen geformt und anschließend in echtes Silber gegossen werden.
Beim Feingussverfahren schmilzt das Wachs und wird durch das flüssige Silber ersetzt, wodurch die feinen Details in Metall reproduziert werden. Das helle Silber 925 lässt die massiven Schmuckstücke in einem wunderschönen Weiß strahlen. Klassischerweise wird der Mitsuro-Hikime Schmuck an den Kanten mit Polierstählen bearbeitet oder auch komplett auf Hochglanz poliert. Ich habe mich bewusst dazu entschieden, die Oberflächen auf der Außenseite meiner Schmuckstücke unbehandelt zu lassen. Dadurch bleiben die natürlich entstandenen Strukturen erhalten. Es entsteht ein wunderschöner Kontrast zur Innenseite, die von mir geglättet und auf Hochglanz poliert wird.
Die Kombination aus traditionellem Kunsthandwerk und natürlichen Materialien des Mitsuro Hikime hat meine Leidenschaft für das Goldschmiedehandwerk neu entfacht. Es ist eine Technik, die ich in den nächsten Jahren noch weiter erkunden und in meinen Arbeiten einsetzen möchte. Jedes Stück, das ich mit dieser Methode herstelle, ist für mich nicht nur ein Schmuckstück, sondern auch ein Ausdruck meiner Liebe zur japanischen Kultur und Kunst.
Wenn du mehr über Mitsuro Hikime Schmuck erfahren möchtest, stöbere doch gerne durch meine neue Kollektion oder kontaktiere mich persönlich.
Auf meinem Instagram Account findest du weitere Fotos und Videos, die den gesamten Entstehungsprozess der Schmuckstücke zeigen. Schau doch mal vorbei!