Unreine Haut und Ohr mit Ausschlag und Perlohrringen

Schmuck für Allergiker – Das solltest du beim Kauf beachten

Schmuck ist ein wichtiges Accessoire, das unsere Persönlichkeit unterstreicht und ein Outfit vervollständigt. Für Allergiker kann das Tragen von Schmuck, insbesondere Ohrringen, so schmerzhaft werden, dass sie ganz auf Schmuck verzichten.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schmerzhaft entzündete Ohrlöcher sein können, daher ist es mir wichtig, dass meine Kunden schönen Schmuck ohne unangenehme Symptome wie Jucken, Rötungen oder sogar eitrige Entzündungen tragen können. Im folgenden Artikel lernst du, was du bei allergischen Reaktionen auf Schmuck beachten solltest.

 

1. Verzichte auf nickelhaltigen Schmuck

Eine besonders häufige Kontaktallergie ist eine Nickelallergie. Diese entwickelt sich oft erst im Laufe des Lebens, wenn man lange nickelhaltigen Schmuck getragen hat. Daher sollte man insbesondere bei Kindern darauf achten, dass diese nur Schmuck aus hochwertigen Materialien tragen.

Beim Tragen von nickelhaltigen Schmuck löst die Säure im Körperschweiß kleine Mengen an Nickel, die dann in den Körper eindringen. Bei einer Nickelallergie löst das Immunsystem eine Abwehrreaktion aus und reagiert mit schmerzhaften Symptomen.

In der EU gibt es sehr strenge Regeln für die Verwendung von Nickel in Schmuck, dennoch enthält der Modeschmuck, der auch in Deutschland verkauft wird, oft sehr hohe Mengen an gesundheitsgefährdenden Stoffen. Auch wenn es manchmal aufgrund der großen Auswahl und günstigen Preisen schwer fällt, solltest du daher unbedingt auf billigen Modeschmuck, der meist im Ausland gefertigt wird, verzichten.

2. Achte auf die richtige Hygiene

Wenn du frisch gestochene Ohrlöcher oder Piercings hast oder akut mit Entzündungen zu kämpfen hast, solltest du besonders auf eine gute Hygiene achten. Daher solltest du unbedingt deine Hände waschen, bevor du die betroffene Stelle berührst.

Auch die Stifte deiner Ohrringe kannst du mit milder Seife waschen und mit einem Tuch abtrocknen, bevor du sie anziehst. Achte bei Ohrringen mit Perlen oder Edelsteinen darauf, dass die Seife nur das Metall berührt, damit sich die Perlen oder Steine nicht mit der Zeit verfärben.

Im Sommer schwitzt man gerne unter den Bändern von Uhren, so dass sich mit Haut- oder Cremerückständen Hautstellen entzünden können. Reinige dein Uhrband daher regelmäßig.

3. Wähle hochwertige Materialien 

Besonders bei Erstohrringen und Kinderschmuck solltest du hochwertige Materialien verwenden. Gerade bei Silberschmuck solltest du auf die Legierung achten. Diese besagt, wie rein das Silber ist. Da reines Silber und Gold zu weich für Schmuck sind, wird es mit Kupfer oder anderen Metallen gemischt, damit es die gewünschte Härte erhält. Silber und Gold haben den Vorteil, dass sie besonders robust und pflegeleicht sind und nicht auf der Haut abfärben.

Grundsätzlich ist Silber und Goldschmuck eine gute Wahl, allerdings können die beigemischten Metalle bei einigen Menschen zu allergischen Reaktionen führen. In diesem Fall ist Platin, Titan oder medizinischer Edelstahl / Chirurgenstahl für viele Allergiker eine gute Alternative.

Labels wie Hypoallergen, allergikerfreundlich oder biokompatibel können ein erster Indikator sein, allerdings werden diese Begriffe nicht immer korrekt verwendet. Frage im Zweifel am besten beim Hersteller oder Verkäufer nach, seriöse Händler können dir genaue Materialangaben geben und dich individuell beraten.

Bedenke dass jeder Mensch individuell reagiert, sodass du eventuell einige Versuche brauchst, bis du das richtige Material für dich gefunden hast.

Ich selbst habe erst in den Wechseljahren allergisch auf Schmuck reagiert. Da ich aus einer Goldschmiedefamilie stamme, habe ich mein ganzes Leben lang nur Echtschmuck getragen, aber plötzlich wurden meine Ohrlöcher heiß und rot und begannen zu pochen, wenige Minuten nachdem ich Ohrringe angezogen habe. Manchmal lief mir sogar Eiter aus den Ohrlöchern. Nach vielen Versuchen habe ich medizinischen Edelstahl für mich entdeckt, der sehr gut für mich funktioniert. Mittlerweile kann ich aber auch wieder Ohrringe aus Gold tragen.

4. Beachte beim Kauf die Form der Ohrringe

Schwere oder dicke Ohrringe können dein Ohrloch besonders belasten oder sogar verletzen, sodass Bakterien leichter eindringen können und sich dein Ohrloch entzündet.

Hinter besonders großen Ohrringen, die große Teile deines Ohrläppchens verdecken, bilden sich schneller Entzündungen, da nicht genügend Luft an die Stelle kommt.

Wenn du sehr dicke Ohrläppchen hast, kaufe Ohrstecker mit extra langen Stiften, damit dein Ohrläppchen nicht gequetscht wird. Auf Anfrage fertige ich dir solche Ohrstecker gerne an.

5. Lasse die Entzündung verheilen, bevor du wieder Schmuck trägst

Wenn du akute Symptome hast, solltest du an der entsprechenden Stelle für eine Weile auf Schmuck verzichten, damit die Entzündung komplett abheilen kann. In schweren Fällen kann sich daraus sonst ein chronischer Ausschlag entwickeln!

Ich musste selbst mehrere Jahre auf Ohrringe verzichten, was mir als gelernte Goldschmiedin sehr schwer fiel. Daher weiß ich, wie schwierig das für manche Frauen sein kann. Ich habe in dieser Zeit versucht, Akzente mit schönen Ketten oder Schals zu setzen oder glitzernden Haarschmuck zu tragen.

6. Lass dich von einem Arzt oder Apotheker beraten

Hautärzte können dich gezielt beraten und herausfinden auf welche Materialien du genau allergisch reagierst. Insbesondere bei starken Symptomen, solltest du einen Arztbesuch nicht lange herauszögern.

Mir hat die Beratung von einem Apotheker sehr geholfen, der mir eine spezielles Ohrloch Kosmetikum empfohlen hat, die meine Symptome so gut behandelt hat, dass ich mittlerweile wieder Ohrringe ohne Schmerzen tragen kann.

 

Wenn du Fragen zu meinem Schmuck hast oder gerne Ohrringe aus einem bestimmten Material hättest, kannst du mich gerne kontaktieren.

 

Der Artikel soll einen ersten Überblick über das Thema geben, aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Wenn du weitere Fragen, akute Schmerzen oder lang anhaltende Symptome hast solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen!

 

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